Samstag, 1. Oktober 2011

Artistbetreuer der Scenestage - so bekommt man Bussis

Was macht ein Artistbetreuer eigentlich? Nunja. Das hängt wohl davon ab, wo man diese Tätigkeit ausübt. Ich habe es am Neusiedler Stadtfest getan. Immerhin ist es - meinen Infos nach - das zweitgrößte Stadtfest Österreichs. Nur Wien schlägt uns. So sagt man.


Nun, der Tag war wirklich anstrengend. Am Morgen wachte ich noch im Hotel in Kaposvar (Ungarn) auf, wo die OverAlls ja einen Auftritt hatten (mehr dazu im vorigen Beitrag). Eine relativ lange Autofahrt ohne Klimaanlage folgte dem Frühstück. Um nicht ganz zu versauern wurde laut Musik gehört und über verschiedenste Dinge gequatscht.


Mehr oder minder pünktlich kam ich in Neusiedl an. Es war 14:30 (oder so). Eine kurze Einweisung von Stefan, der für die Bühne verantwortlich war, folgte.
Die Ausrüstung bestand aus den Backstagebändern, den Telefonnummern, den Hotelschlüsseln und einem Stadtplan, um den Weg zu den verschiedensten Unterkünften zu erklären.


Lang dauerte es nicht, da kamen schon die ersten Bands an. Einweisung, Ausladen, Erklärungen. Zwischendurch schaffte ich es doch tatsächlich mich in den großen Backstagebereich zu verabschieden und dort ein Mittagessen zu verputzen. Unglaublich, was man dort auftischte. Ein großes Buffett mit allen möglichen leckeren Sachen freute sich, mich zu sehen. Leider dauerte die Freude nicht lange, denn ich war ja tatsächlich zum Arbeiten dort.


Der Bühnenbetrieb startete. Heuer war ich - im Gegensatz zu letztem Jahr - für diesen nicht verantwortlich, was sich als ganz angenehm herausstellte.
Immer wieder läutete das Telefon und ich empfing die Bands.


Für die 3 letzten Bands gab es einen eigenen Backstagebereich mit eigener Getränkeverpflegung. Das erste Bier wurde geöffnet und mir einer Band zusammen getrunken.
So lief der Tag recht easy ab.


Mein musikalisches Highlight waren defintiv die Howling Hounds. Ein wunderbarer schwerer Bluesrock mit knackigem Sound und fantastischem Sänger.
Aber auch allgemein war die Qualität der Bands wirklich überdurchschnittlich gut.


Gegen Abend wurde die lockere Arbeitsweise meinerseits etwas gestört, da ich drauf kam, dass die Headliner, HSC, noch fehlten. Und zu allem Übel stimmte auch noch der Zeitplan nicht mehr. Unglaublich, aber wahr: wir hatten einen Anti-Delay. Sprich wir waren zu schnell unterwegs. Habe ich auch noch nicht erlebt. Machte aber das Fehlen von HSC etwas beunruhigender.
Telefonieren hier, telefonieren da.
Sie kamen aber gottseidank rechtzeitig an, und es ging sich auch noch ein Abendmahl für die Jungs aus (auch wenn ich ihnen dabei ziemlich stress machen musste. Es tut mir echt Leid. Nichts ist schlimmer als Stress beim Essen).


Es folgte ein ziemlich fetter Auftritt der Jungs. Ihre neuen Hip-Hop-Dubstep-Tracks sind wirklich der Hammer.


Was ich noch nicht erwähnte: Meine Burschen von The OverAlls hatten auch das Vergnügen dort zu spielen. Und zwar als Late Night Act.
Praktisch, wenn der Bandmanager auch gleichzeitig Artistbetreuer ist. Durstig waren die Jungs nämlich nie. Genauso wie alle anderen. Denn gegen Abend setzte ein wenig der Stress ein, die Bands zur Bühne zu schicken, nebenbei die letzten Ankömmlinge zu empfangen und gleichzeitig den Backstagebereich getränkemäßig aufzustocken.


Aber es ging alles ganz gut. Auch wenn ich durch das viele hin und her sowie das relativ schwere Tragen ziemlich verschwitzt war.


Endlich war Bühnenschluss. Ein paar Vodkabull mit den Bands, gegenseitiges gratulieren zwischen Stefan, Petra (Stagemanagerin) und mir und gemütliches zusammensitzen und blödeln.
Ein Gruß geht hier besonders an die Jungs von Show Your Teeth und deren Techniker Dan.


Bevor ich dann in's Bergwerk zur traditionellen Aftershowparty düste, wurde ich nochmal freundlicherweise von einem der Show Your Teeth-Jungs auf den Mund geküsst (Bartträger küssen ist komisch!).


So wurde auch ein wenig Erotik in dieses Rock'n'Roll-Geschäft gebracht. Rrrrrr!